Aus den geheimen Schriften des Erzdruiden Celtia:
Manche Menschen glauben, die Erde als Gesamtheit sei ein eigenes Wesen. Sie nennen es Gäa. Gäa scheint zu schlafen und sich nicht allzu sehr darum zu kümmern, wer auf ihr lebt und was dort geschieht. In den letzten 500 Millionen Jahren ist sie nur fünfmal unruhig geworden, weil sie unterbewusst wahrgenommen hat, dass die Entwicklung nicht in ihrem Sinne verläuft. Als sich das Immunsystem Gäas einmal gewehrt hatte, hat es die Dinosaurier hinweggefegt.
Zuletzt wurde Gäa zu Beginn des 21. Jahrhunderts unruhig. Sie merkte, dass die Vielfalt ihrer Bewohner abnahm – um fast eintausend Spezies am Tag. Was war nur geschehen?
Die Menschen hatten sich über Gäa ausgebreitet, aber sie hatten sich von der Natur entfremdet. Sie vergifteten und zerstörten alles und trieben Raubbau an Gäas Ressourcen. Die explosive Zunahme der menschlichen Bevölkerung engte den Lebensraum anderer Spezies immer weiter ein.
Als Gäa beschloss, diese Entwicklung einzudämmen, brachen verheerende Umweltkatastrophen über die Menschheit herein. Vulkanausbrüche, Wirbelstürme und Sturmfluten zerstörten ganze Städte. Lieferketten wurden unterbrochen und die Fabriken, die nicht zerstört waren, mussten schließen. Die Menschen verarmten und keine Regierung der Welt konnte länger für die grundlegenden Bedürfnisse ihrer Bürger sorgen.
Die Unruhe wuchs in der Bevölkerung. Zuerst hatten die Menschen in den Städten Geschäfte geplündert, um an Nahrung zu gelangen, später waren sie wie Heuschrecken über die großen landwirtschaftlichen Betriebe in den ländlichen Regionen hergefallen. Als die Kämpfe um die letzten Konserven endeten, war von der Menschheit nicht mehr viel übriggeblieben. Ihre Infrastruktur war beinahe restlos zerstört und technische Errungenschaften gehörten der Vergangenheit an.
In den Naturkatastrophen war viel Wissen verlorengegangen. Viele der neuen Völker, die sich bildeten, als Gäa wieder ruhiger wurde, verzichten vollständig auf moderne Technologien. Nur ein Volk hält bis heute daran fest. Die meisten Menschen aber führen wieder ein einfaches Leben als Jäger und Sammler. Auch die Natur brachte zu dieser Zeit Schöpfungen hervor, die zuletzt in längst vergessenen Zeiten existiert hatten.
Als die Völker wieder erstarkt waren, begannen sie gegeneinander zu kämpfen. Die Anzahl der wenigen Überlebenden wurde stetig geringer ... Bis ein rätselhafter Ort alles veränderte.
Zwei verfeindete Gruppen trafen dort aufeinander und kämpften bis zum Tod. Zumindest dachten sie das. Als aber ein jeder nach den tödlichsten Treffern wieder aufstand, erkannten sie, dass der Ort aus der alten Zeit stammen musste.
Später verkündeten Boten, dass an jenem Ort die großen Spiele der Exalted Ones abgehalten würden. Jedes Volk sollte seine besten Kämpfer auswählen und zum Kräftemessen in die Arena senden.
Bis heute ist niemandem bekannt, ob es eine heilende Technik oder gar Magie ist, die den Gefallenen wieder Leben einhaucht. Am Ende zählt für das Publikum aber auch nur die Unterhaltung und für die Kämpfer die Preise. Der Hauptgewinn der großen Spiele sind Lebenssplitter aus Glas, die voller Energie stecken. Schon wenige Splitter genügen, um eine ganze Siedlung für einen kompletten Mondumlauf mit Energie zu versorgen. Kein Wunder also, dass jedes Volk seine stärksten Krieger schickt, um an den Spielen teilzunehmen. Woher die Splitter kommen, ist ein wohlgehütetes Geheimnis der Veranstalter, die ebenso unbekannt und sagenumwoben sind wie die Herkunft der Siegerpreise.
Aber auch der Austragungsort der Spiele hat noch ganz andere Geheimnisse. Vielleicht war er schon vor dem Zerfall als Unterhaltungsort erbaut worden. Denn warum sonst sollte es solch mysteriöse Gebilde in den Farben blau und rot auf dem Areal geben? Da ist dieses Artefakt an jedem Ende der Arena, das die magischen Golems erschafft und zum Angriff in die Richtung des gegnerischen Artefakts schickt. Und diese beiden intelligenten Türme, die auf gegnerische Golems und bei Gefahr auch auf alles andere schießen. Als wäre all das nicht geheimnisvoll genug, stehen in der Arena nicht nur Menschen von Toten auf. Auch die Bauwerke erneuern sich innerhalb eines Tages, wenn sie beschädigt oder gar zerstört werden. Die Völker erfreuen sich gemeinsam, wenn sich The Exalted Ones zu den großen Spielen in der Arena einfinden.
(Autoren: Karl E. Aulbach und Lukas Pawlak)